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Rainer Nepita -Malerei, Zeichnung

In eine völlig andere Welt entführt uns Rainer Nepita mit seinen Arbeiten, sowohl thematisch wie formal, als auch vom Ablauf der Entstehungsart seiner Bilder. Im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens stehen vor allem zwei Dinge, einmal inhaltlich die Erforschung vegetabiler Formen und zweitens vom Arbeitsansatz her ein streng systematisches Vorgehen. Eine besondere Affinität zu östlichen Philosophien, bestimmt die endgültige Form als Ergebnis eines medialen Prozesses mit. Die selbst gestellte Aufgabe des Künstlers Rainer Nepita zielt auf eine momentane Treffsicherheit, welche die Essenz eines Gegenstandes, eines Lebewesens, einer Situation sichtbar machen will. Die Umwandlung des Wahrgenommenen geschieht in der black box, die den Menschen als Medium des Geschehens definiert. Soweit einige Auszüge aus den Ausführungen von Michael Hübl in dem Buch: „botanica“, über das Werk von Rainer Nepita.

Die Systematik seiner Arbeiten drückt sich in seinen Zeichenbüchern aus, in denen er seine Eindrücke, denen er in der freien Natur begegnet, zeichnerisch festhält. Damit sammelt er sich jenen Fundus an Formen, aus denen er seine Werke „montiert“. Dabei benutzt er seine Aufzeichnungen in einer selbst definierten Art und Weise. „Er arbeitet konsequent seine Alben durch“ (M.H.). Rainer Nepita wählt eines seiner vegetabilen Zeichen aus, überträgt es vergrößernd auf die Leinwand und arbeitet so Seite für Seite weiter. Am Ende entstehen jene stark reduzierten Arbeiten, denen jegliches Schmuckwerk fehlen muss. Die Farbgebung zeigt zarteste Nuancen von aufs Engste miteinander kommunizierenden Lineaturen, auf einem monochromen Hintergrund, dessen wichtigste Aufgabe die Betonung der Leichtigkeit ist.

Die forschende Auseinandersetzung mit Formen, wie sie der Künstler Nepita draußen in der Natur, auf seinen Wanderungen sieht und zeichnet, ist auf der einen Seite eine ungewöhnliche Wiedergabe der Wirklichkeit, auf der anderen Seite eine rein künstlerische Schöpfung, an deren Nahtstelle der Künstler nicht den informellen Gestus gesetzt hat, sondern seine Systematik, die ihn und seine Arbeiten von jeglicher Willkürlichkeit befreit.
Egon A. Stumpf
 

Vita

1954 in Schweinfurt geboren

1977-1983 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Studium der Malerei bei Prof. Peter Dreher
Stipendium für Literatur der Kunststiftung Baden-Württemberg
1993 Beginn der Zusammenarbeit mit der Fa. Formation Carpets, Kathmandu / Nepal, Begehbare Bilder / Kunst-teppiche
Kunstpreis Zeitgenössische Kunst der Stadt Offenburg
2003, 2006 Atelier der Kunststiftung Baden-Württemberg in Berlin
24. Künstlerbegegnung Stift St. Lambrecht, Österreich
2008 Symposium in Weiz, Österreich
2015 Gaststipendium der Stiftung Bartels Fondation, Basel, Schweiz 

 

Lebt und arbeitet in Oberkirch/Baden

Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg

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