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Alles klar? Realistische Malerei

Hans-Joachim Billib

Bernd Heidenreich

André Krigar

Ralf Rduch

 

Realistische Malerei steht auch heute noch schnell im Verdacht, politisch missbrauchbar zu sein. Die Freiheit der Malerei und die Freiheit der westlichen Welt werden wie ein Synonym behandelt und sind abstrakt und informell. Ein Urteil, welches viele Beispiele findet und dennoch nur ein Vorurteil ist. Realistische Malerei erstreckt sich von weit getriebener Abstraktion bis zur Fotografie und dem Fotorealismus, von der Idylle bis zum gesellschaftskritischen Bild, von expressiver Farbigkeit bis zum Grisaille, um nur einige Spannungsbögen aufzuzählen.

In der Frühjahrsausstellung im Schloss Oberschwappach können wir erstmals die ganze Konzentration auf die neue Bedeutsamkeit aktuellen Kunstschaffens in der Form realistischer Abbildungen richten. Vom Stillleben des Hans-Joachim Billib aus Berlin zu den impressionistisch anmutenden Stadtszenen von André Krigar aus Berlin, von der romantisch kleinbürgerlichen Postkartenszenerie des Bernd Heidenreich bis zu den Akten von Ralf Rduch, beide aus dem Rheinland, ist vieles zu bewundern.

Entwicklungen in der Kunst scheinen immer auch Reaktionen auf Verarmungen einst mächtiger Manifestationen zu sein (Jean Moreau, 1886) und damit immer auch Reaktionen auf Langweiligkeit und Willkürlichkeit. Keine lineare Entwicklung prägt den „Fortschritt“ der Kunst, sondern ein von Generationen geprägter Protest. Ungegenständlichkeit als absolutes Postulat wird von den „jungen Realisten“ mit feinem Pinselstrich und vielschichtigem Farbauftrag klassisch außer Kraft gesetzt.

Aus Berlin und dem Ruhrgebiet nach Oberschwappach, in die Metropolregion Franken-Thüringen, ein schöner Gedanke durch Kunst präsentiert.

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